Ich kann meinen Partner oder meine Partnerin verändern…?

Glaubst du, dass Du deinen Partner/Deine Partnerin verändern kannst?

Wie viel Energie ich doch früher investiert habe im gutgemeinten Bemühen, die Menschen in meinem Umfeld verändern zu wollen – allen voran meinen Partner. Ich bin froh, wenn Du mich nicht danach fragst, ob mir das je gelungen ist. Ich antworte Dir freiwillig – Du ahnst es – mit einem fetten «Nein». Ich kann meinen Partner oder meine Partnerin nicht verändern!

Dieser Mythos scheint sich ganz besonders hartnäckig in unseren Köpfen eingenistet zu haben. In unserem Kopf wissen die meisten von uns, dass so ein Vorhaben erfolglos verlaufen muss. Trotzdem versuchen wir doch immer wieder Menschen, die uns nahe stehen, dazu zu bringen ihr Verhalten zu verändern.

Es wäre doch so einfach…

… wenn sich unser Partner oder unsere Partnerin da und dort mehr anstrengen würde, toleranter oder fürsorglicher wäre, besser zuhören und mehr auf uns eingehen könnte. Ein wenig guter Wille und die Sache wäre geritzt. Doch je mehr wir uns beklagen, fordern und drängen, je hartnäckiger scheint unser Gegenüber an seiner/ihrer «Unart» festzuhalten oder sie sogar noch zu verstärken.

Durch Vorwürfe machen wir dicht

Warum das so ist? Weil sich niemand gerne zu einer Veränderung drängen lässt. Und weil wir alle – inklusive Du und ich – mit Widerstand reagieren, sobald wir uns mit entsprechenden Botschaften in unserer Person angegriffen und abgelehnt fühlen. Also schützen wir uns und machen dicht. Wir verändern uns, wenn wir die Möglichkeit haben, uns selbstbestimmt dafür zu entscheiden und nicht, wenn wir uns dazu gedrängt fühlen.

Dabei geht es nicht darum, dass wir alles, was unser Partner oder unsere Partnerin macht einfach grosszügig akzeptieren sollen. Schliesslich sind auch unsere Bedürfnisse wichtig und auch wir fühlen uns abgelehnt und unverstanden, wenn der Andere nicht auf unser Anliegen eingeht.

Warum immer ich!

Doch damit sich das Blatt wirklich wenden kann, kenne ich nur die eine Einsicht, die uns im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen nachhaltig weiterbringen kann: «Nichts verändert sich, ausser ich verändere mich. Alles ändert sich, sobald ich mich verändere.»

Jetzt höre ich Dich einwenden, was ich vor allem von Frauen schon so oft gehört habe und das auch meinen Adrenalin-Pegel früher mindestens 1000 Mal in die Höhe schnellen liess: «Warum immer ich!»

So wie Du meine Botschaft jetzt möglicherweise verstanden hast, ist es nicht gemeint! Du sollst Dich nicht noch angepasster, fürsorglicher oder toleranter verhalten. Es hilft aber auch nicht, wenn Du noch mehr stichelst, schubst, manipulierst, Dich ärgerst oder noch eindringlicher und fordernder wirst. Das hast Du alles schon ausprobiert – natürlich ohne Erfolg. Es führt höchstens dazu, dass sich beide immer frustrierter und unverstandener fühlen. Daraus entsteht leider immer mehr innere Distanz. Ich kann meinen Partner oder meine Partnerin nicht verändern!

Alle Veränderung beginnt zuerst in Dir!

Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie viel Energie Du aufwendest, wenn Du Dich frustriert mit dem störenden Verhalten Deines Partners oder Deiner Partnerin befasst – gedanklich und verbal? Wie sehr Du Dich in diesem Zustand von Dir selber entfernst? Genau deshalb geht es jetzt mal nur um Dich und das liebevolle Kümmern um Dich selbst.

In diesem Sinn heisst Dich verändern, Deinen Fokus vorerst mal weg vom Verhalten Deines Partners oder Deiner Partnerin zu nehmen. Stattdessen richtest Du Deine Aufmerksamkeit vermehrt auf Dich und Deine Gefühle, die sein/ihr unliebsames Verhalten in Dir auslöst. Diese Empfindungen wollen ernst genommen werden – und zwar primär von Dir selbst! Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit einem bewussten und achtungsvollen Umgang mit Dir selbst.

Damit wirst Du klarer und sicherer in Dir und danach auch im Ausdruck Deiner Wünsche und Bedürfnisse. Die Gespräche mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin verlaufen in einer ganz anderen Energie. Du sprichst von Dir, deinen Bedürfnissen und Wünschen. Nicht mehr davon, was Dein Gegenüber falsch macht und dringend ändern sollte. Und du hörst auch achtsam zu, worum es deinem Gegenüber geht. In dieser Energie kann er/sie sich ohne Schutz- und Abwehrpanzer auf Dich einlassen und Ihr findet einen Weg.

Bald wirst Du erkennen, wie immer mehr zwischen Euch in Bewegung kommt. Dein bewusster, klarer und liebevoller Umgang mit Dir selbst wirkt ansteckend und bringt sowohl in Dir als auch in Deiner Partnerschaft etwas in Gang. So wird sich dein Partner oder deine Partnerin verändern!

Alte Muster auflösen

Wenn das nicht gelingt, seid ihr möglicherweise schon länger in einem alten Muster stecken geblieben. Beide fühlen sich der Situation ausgeliefert und blockiert und dies kann Euch und Eure Beziehung sehr belasten. Es ist jetzt aber nicht der Zeitpunkt zu resignieren oder Dein Herz noch mehr zu verschliessen. Denn Du verschliesst es auch gegenüber Dir selbst, Deinen Wünschen und Träumen. Und das darf nicht sein! In einem Coaching lässt sich dieses Muster finden und auflösen.

Und noch etwas Wichtiges: Du veränderst Dich nicht für Deinen Partner oder Deine Beziehung, sondern für Dich und Deine ganz persönliche Entwicklung. Anstatt frustriert zu warten bis Dein Gegenüber endlich etwas verändert, übernimmst Du die Verantwortung für Dich und wirst aktiv – diesmal mit Achtung Dir selbst gegenüber.

Veränderung beginnt immer zuerst in uns selbst. Diese Erkenntnis gehört zu den eindrücklichsten, die ich in meinem Leben machen durfte. Sie ist eine wichtige Grundlage für eine Beziehung, die gelingt. Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Möchtest du dran bleiben und dir Unterstützung holen? Dann bin ich in einem persönlichen Coachingprozess für dich/euch da.

Herzlich
Verena Christian

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