Auf den ersten Blick könnte uns dieser Mythos fast überzeugen. In der Tat trennen sich sehr viele Paare, weil sie sich in ihren Streitigkeiten verlieren und sich irgendwann so verletzt fühlen, dass sie keine Chance zur Lösung ihrer Probleme mehr sehen. Streit und Emotionen schaden einer Beziehung. Ist das so?

Meine Erfahrung zeigt, dass es nicht der Streit und auch nicht die Emotionen an sich sind, die viele Menschen so ohnmächtig machen. Es ist die Art und Weise wie wir streiten, ob wir mit unseren Worten und Emotionen zerstören oder aufbauen.

Bestimmt kennst Du diese Situation: Du und Dein Partner oder Deine Partnerin können Euch zwischendurch mal heftig streiten. Dabei kann es auch laut und emotional werden. Der Streit bewirkt aber eine Klärung und führt zu einer guten Lösung für beide. Danach könnt Ihr Euch versöhnen, alles ist bereinigt und Eure Beziehung hat sich eher gefestigt als geschwächt.

Attacke und Gegenattacke

Dann sind da diese belastenden Szenen, wo Ihr Euch gegenseitig angreift. Es fallen lautstarke Vorwürfe und ebenso heftige Verteidigung – Attacke und Gegenattacke! Die gegenseitigen Verletzungen nehmen zu und der Streit eskaliert immer mehr. Irgendwann geben beide erschöpft auf – und nichts als viel Unbereinigtes in einem Haufen Scherben bleibt zurück. In diesem Fall trifft wohl dieser Mythos schon eher zu: Streit und Emotionen schaden einer Beziehung?

Angriff Rückzug

Bei der dritten Variante wirst Du oder vielleicht Dein Gegenüber zum Angreifer. Einer von Euch zieht sich schweigend zurück. Das macht Dich noch wütender und führt dazu, dass Du noch verzweifelter aufrüttelst und angreifst. Doch Du kommst nicht an ihn oder sie heran. Was immer Du tust, die Türe zum anderen bleibt verschlossen. Was hier zurück bleibt ist Stagnation und Ohnmacht…

Das gefährliche Schweigen

Bei der ruhigsten aber verheerendsten Art von “Streit” sagen beide nichts mehr. Die Beziehung plätschert nur noch so vor sich hin. Beide halten schon lange die Klappe aus Angst vor unliebsamen Eskalationen. Resignation hat sich eingeschlichen und die Beziehung hat diesen faden aber gefährlichen Touch bekommen. Die Entwicklung von beiden hat stagniert bis irgendwann einer von beiden geht. Ausser es entschliessen sich beide auszuharren und irgendwann unbewusst daran zu erkranken…

Der nasse Waschlappen

Es ist also nicht Streit oder unsere Emotionen, die Schaden an unserer Beziehung anrichten, sondern dass wir selten geeignete Werkzeuge und Vorbilder haben, wie wir auf faire und gesunde Art und Weise Konflikte austragen können. Stattdessen machen wir unseren Partner oder unsere Partnerin für das jeweilige Problem verantwortlich. Es sind die verletzenden Vorwürfe, die sich Paare ungefiltert wie nasse Waschlappen um die Ohren schlagen.

Wenn sich diese Art von Streit häuft, wird es immer schwieriger zu verzeihen und die Situation bereinigt hinter sich zu lassen. Daraus entstehen zahlreiche weitere Probleme, alles mit ein und derselben Ursache: Beide fühlen sich innerlich stark verletzt und innerlich nicht mehr mit dem anderen verbunden.

Klären statt zerstören

Wenn wir lernen unsere Anliegen und Bedürfnisse authentisch und klar zum Ausdruck zu bringen, reden wir von uns und davon, was in uns vorgeht. Mit unseren Gefühlen, die dabei zum Ausdruck kommen, zeigen wir uns menschlich und verletzlich. Wir bemühen uns aus der Vorwurfshaltung heraus zu kommen und sind in der Lage Worte zu wählen, die klären statt zerstören. Das Zuhören fällt bedeutend leichter, weil wir uns nicht dauernd angegriffen fühlen und glauben uns verteidigen zu müssen.

Beziehung-Potenzial nutzen

Ich weiss, das alles ist viel einfacher gesagt als getan. Auch für mich war das ein happiger Lernprozess. Er hat mir sehr geholfen, mein Selbstbewusstsein und meine Selbstbestimmung zu stärken und dieses Potenzial erfolgreich für die Gestaltung meines Lebens zu nutzen.

Alte, unbereinigte Emotionen

Als Paar befördern wir uns gegenseitig alte, unbereinigte Emotionen und Verletzungen an die Oberfläche. Diese machen es uns oft so schwierig mit geeigneten Mitteln unsere Konflikte zu bewältigen. Es sind alte Muster und Verhaltensweisen, die sich in uns eingenistet haben und unser Beziehungs-Verhalten so stark beeinflussen.

Diese aufzulösen und zu heilen, ist wichtig, wenn Dir Deine emotionalen Reaktionen oder die Deines Partners oder Deiner Partnerin auch im Nachhinein noch oft sehr viel Energie rauben.
Dafür braucht es heute keine langen Therapien mehr. Mit meiner Art zu arbeiten können wir diese Blockaden in wenigen Sessions ins Bewusstsein holen. Du wirst einen neuen Zugang zu Dir und Deinen Gefühlen haben und Dein Beziehungs-Potenzial bewusster nutzen können.

Ich freue mich, wenn Dir das heutige Thema hilft, in Deiner Beziehung einen Schritt weiter zu kommen. Vielleicht brauchst du Unterstützung? Dann bin ich in einem persönlichen Coachingprozess für dich/euch da.

Herzlich
Verena

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