Wie wahr dieser Spruch von Rumi doch ist! Je älter ich werde, je mehr erlebe ich seine wirkliche Bedeutung in Bezug auf mein Leben.
Doch wie finden wir das Wertvolle und Schöne in uns – trotz allem, was uns beeinflusst und geprägt hat? Gibt es da nicht noch so einiges in uns zu verändern und zu optimieren, damit endlich zum Vorschein kommen kann, was wir wirklich sind?
Lange Zeit in meinem Leben hielt ich an dieser inneren Überzeugung fest. Ich sah vor allem meine Mängel und glaubte, hart an ihnen arbeiten zu müssen. Ich wollte sie besiegen, mich entwickeln, weiterkommen. Die unschönen Prägungen meiner Vergangenheit wurden zu einem starken Treiber in meinem Alltag. Ich hielt mich an einem Idealbild fest und diesem wollte ich unbedingt gerecht werden. Mir war nicht klar, welch immense Ansprüche ich damit an mich stellte. Viel Kraft und Lebensfreude gingen dadurch verloren. Bis mich mein Weg in eine andere Richtung führte.
Jede Erfahrung war genau richtig
Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich heute von diesem Idealbild weiter entfernt als je zuvor. Es ist überhaupt nicht mehr wichtig. Zu lernen, mich selbst anzunehmen mit allem, was ist und war hat mich frei gemacht. Schritt für Schritt konnte ich die Vorstellung loslassen, anders sein zu müssen als ich bin. Mein Blick hat sich nicht nur für das Schöne in mir geöffnet. Ich erkenne es auch viel bewusster in meinen Mitmenschen.
Wenn wir unsere Schatten in uns verdrängen, arbeiten sie in unserem Unterbewusstsein kraftvoll weiter. Kämpfen wir gegen sie, entwickeln sie sich zu wahren Monstern. Erst durch das Annehmen unserer abgelehnten Anteile entziehen wir ihnen ihre Kraft. Innerer Druck fällt von uns ab und wir können uns entspannen. Dann findet nachhaltige Veränderung in uns statt. Wir werden authentisch und können uns so zeigen, wie wir wirklich sind.
Inneres Wachstum geschieht nicht, indem wir uns innerlich antreiben. Es gibt nichts, das wir puschen müssten. Sonst laufen wir Gefahr, dass jeder Schritt nur in unserem Kopf, anstatt in unserem Herzen stattfindet. Entwicklung geschieht von ganz allein, je bewusster wir ja zu uns sagen. Zu allem, was wir fühlen, was uns geprägt und zu dem gemacht hat, was wir heute sind.
Es ist alles schon längst da
Durch die Selbstakzeptanz setzen wir den inneren Widerstreit ein Ende. Kopf und Herz kommen in Einklang und etwas Grösseres in uns kann wirksam werden. Muster und innere Überzeugungen, die uns seit unserer Kindheit gefangen hielten werden uns bewusst. Durch das Annehmen verlieren sie nach und nach ihre Kraft. Wir müssen dazu nicht in der Vergangenheit wühlen. Alles im Hier und Jetzt annehmen – genau so wie es sich zeigt. – ist genug. Mit dem Ja sagen zu dir kann sich dein inneres Potenzial ohne Widerstand entfalten. Vermeintliche Mängel und Schwächen entwickeln sich zu ressourcenvollen Bestandteilen deines Lebens.
Dieser Prozess gelingt bestimmt nicht von heute auf morgen. Es ist vielmehr eine Lebenshaltung, die dich in deinem Alltag begleitet. Doch Schritt für Schritt bahnst du dir damit den Weg in deine innere Freiheit. Du wirst selbstsicherer und selbstbewusster. Tief in dir realisierst du immer deutlicher, dass du liebenswert, einzigartig und wertvoll bist. Und du gestehst dies deinen Mitmenschen genauso zu. Dankbarkeit für alles, was ist und war erhält auf einmal mehr Raum. Die Freude am Schönen in deinem Leben wächst. Beziehungen, die dir wichtig sind gewinnen an Klarheit und Tiefe. Und das ist ein kraftvoller Nährboden, auf dem auch du dich immer weiterentwickeln kannst.
In einem Einzelcoaching oder in meinen Workshops begleite ich dich gerne in diesem wichtigen Prozess.
Ganz herzlich
Verena
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