Kommst Du im Gespräch mit Deiner Partnerin oder Deinem Partner manchmal an diesen Punkt? Du könntest verzweifeln, weil Ihr schon wieder aneinander vorbeiredet bis schlussendlich keiner mehr weiss, worum es eigentlich geht? Was zurück bleibt, ist Frust und vor allem das Gefühl, sich nicht verstanden und geliebt zu fühlen. Reden, rechtfertigen, nachdoppeln, verteidigen, beschuldigen, verändern wollen…. Uff, wie oft fühlte ich mich am Limit, weil mich das alles in meiner Beziehung einfach nicht weiterbringen konnte. “Du verstehst mich nicht!” wurde zu meinem Mantra.

Eines wurde mir in all den Jahren unserer Beziehung und in meiner Arbeit mit Paaren sehr bewusst: Streit entsteht in den seltensten Fällen, wegen unüberwindbaren Themen. Vielmehr steht uns unsere Verschiedenartigkeit und die davon stark beeinflusste Kommunikation im Wege.

Wir sind gleichwertig und doch nicht gleich

Wir alle sind in erster Linie Individuen mit unterschiedlichen Werten, Ansichten und mit ganz verschiedenen Prägungen. Vielleicht erlebst auch Du in Deinem Beziehungsalltag, wie sehr dies Euer Verhalten und die Art und Weise, wie Ihr miteinander kommuniziert, beeinflusst. Kommt noch die Unterschiedlichkeit von Frau und Mann hinzu, wird das Verstehen und Verstanden werden für beide Seiten noch etwas anspruchsvoller. Wir sind gleichwertig aber halt einfach nicht gleich. “Du verstehst mich nicht!” kommt also nicht von ungefähr.

Was wir jedoch alle gemeinsam haben, sind Gefühle und Emotionen. Solange wir lieben, sind wir verletzlich, und das ist gut so. Es zeigt uns, dass wir lebendig sind und keine abgestumpften Zombies. Frauen gehen aber oft anders als Männer damit um. In diesem Punkt Verständnis füreinander zu entwickeln, anstatt sich gegenseitig verändern zu wollen, trägt sehr viel zur Heilung von Beziehungsproblemen bei. Genau da wartet noch ein grosses Potenzial auf Entfaltung, damit wir eine lebendige und erfüllte Partnerschaft leben können.

Rückzug oder reden?

Wir alle reagieren auf Verletzungen feinfühlig und empfindsam. Während Männer eher dazu neigen, sich zurückzuziehen, möchten Frauen darüber reden (manchmal ist es auch umgekehrt). Wenn wir dann auf diese unterschiedlichen Reaktionsweisen mit Unverständnis und Druck reagieren, nähren wir den Konflikt noch mit Extradünger. Mit dem Vorwurf “Du verstehst mich nicht!” wird alles noch zementiert.

Ich glaube nicht, dass es ein Rezept oder die Methode gibt, wie wir mit unserer Unterschiedlichkeit umgehen können. Konflikte lassen sich nicht total vermeiden und das ist auch gut so, denn sie gehören zu einer lebendigen Beziehung. Doch wenn wir Brücken zueinander bauen, anstatt zu verurteilen, gelingt es uns, immer wieder neue Nähe und Verbundenheit zueinander herzustellen.

Was uns dabei helfen kann

  • Achtsam mit dem Anderssein und der Verletzlichkeit des Partners, der Partnerin umzugehen
  • Verständnis füreinander zu entwickeln, im Wissen, dass wir eben anders «ticken», statt im Richtig oder Falsch steckenzubleiben
  • Die Welt des Anderen wirklich verstehen zu wollen, indem wir bewusst zuhören und nachfragen
  • Verantwortung für die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle zu übernehmen, indem wir zu uns stehen und klar kommunizieren
  • Unsere Liebesfähigkeit stärken, indem wir uns selbst lieben und uns all das geben, was uns in schwierigen Momenten fehlt

Stopp Fight – anstatt Du verstehst mich nicht

Wenn alles doch wieder Mal eskaliert – und das wird es wahrscheinlich und gehört dazu – hilft  ein „Stopp Fight“. So vermeiden wir weitere kränkende und endlose Diskussionen, die uns oft noch weiter weg von der Lösung unseres Konflikts bringen. Dann erlebe ich es als sehr hilfreich, die Situation auszuhalten ohne die Beziehung in Frage zu stellen. Wenn es uns gelingt, bei uns selbst zu bleiben und uns um die entstandenen Gefühle in uns zu kümmern, kommen wir in unsere Herzen.

Das Bewusstsein, dass beide verantwortlich sind für das Gelingen eines hilfreichen Gesprächs führt weg von Schuldzuweisungen. In dieser vorwurfslosen Energie lässt sich dann auch das eigentliche Thema sehr viel leichter lösen.

Sich mit den eigenen Anteilen des Konfliktmusters auseinanderzusetzen – anstatt mit dem Verhalten des Anderen, bringt uns der Verwirklichung einer bereichernden, erfüllten Beziehung näher. Wir erhalten dadurch eine der grössten Chancen, durch unsere Andersartigkeit zu wachsen und unsere Liebes- und Beziehungsfähigkeit zu stärken. “Du verstehst mich nicht!” weicht dann immer mehr dem gegenseitigen Verstehen.

Möchtest Du in Deiner Beziehung genau an diesen Punkten weiterkommen? Brauchst du Persönliche Unterstützung bei der Umsetzung? Dann bin ich in einem persönlichen Coachingprozess für dich/euch da.

 

Herzlich
Verena

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